Felder, Maschinen und jede Menge Erfahrung: Mein Erasmus-Praktikum in Deutschland

Im Sommer 2024 absolvierte ich ein Erasmus-Praktikum in Deutschland, genauer gesagt in Brandenburg, auf einem 1.200-Hektar-großen Ackerbaubetrieb. Den Betrieb entdeckte ich durch eine Stellenausschreibung im Internet, die mich sofort ansprach. Nach einer Bewerbung erhielt ich schnell eine positive Rückmeldung – und schon im Juli, direkt nach Schulschluss, begann mein Abenteuer.

Ankunft und erster Eindruck

Da ich mich für den Green Transport entschieden hatte, reiste ich mit dem Zug an. Nach einer langen Fahrt erreichte ich den Betrieb am Abend. Die Getreideernte war bereits in vollem Gange, und ich wurde schon ungeduldig erwartet. Der erste Abend war jedoch entspannt: Ich konnte die Gegend, den Geschäftsführer und die Mitarbeiter kennenlernen.

Alltag auf dem Hof

Am nächsten Morgen startete der Arbeitsalltag. Nach Arbeitseinführungen in Traktoren und Geräte, begann der Tag meistens mit der Wartung und dem Tanken der Maschinen. Schon bei diesen scheinbar einfachen Aufgaben konnte ich bereits viel lernen. In den ersten Tagen transportierte ich Gerste von den Feldern zu Lagerhallen und Silos. Besonders beeindruckend war die Förderschnecke der Firma Bintech, die 300 Tonnen Getreide pro Stunde bewegen konnte – eine faszinierende Technik, die für mich neu war.

Vom Ernten zur Bodenbearbeitung

Nach der Ernte folgten die Bodenbearbeitung und die Aussaat. Der Betrieb setzt auf pfluglose Bewirtschaftung, weshalb ich viele Stunden mit dem Grubbern der Getreidestoppel verbrachte. Rapsrückstände wurden mit einer Messerwalze zerkleinert und eingearbeitet. Neben diesen Aufgaben wurde ich auch noch für das Mulchen von Brachflächen, das Güllemixen und das Tiefenlockern eingesetzt. Jede Tätigkeit brachte Abwechslung und vertiefte mein technisches Verständnis.

Wissen erweitern

Dank meiner Vorkenntnisse fiel mir vieles leicht, doch es gab auch anspruchsvolle Herausforderungen, vor allem, wenn Maschinen defekt waren oder spezielle Reparaturen anstanden. Der Geschäftsführer gab mir immer wieder wertvolle Einblicke in ackerbauliche und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, die den Alltag auf einem großen Betrieb prägen.

Ein unvergesslicher Sommer

Die Zeit verging wie im Flug. Im September hieß es von einem lehrreichen Sommer Abschied zu nehmen, der mir praktische Fertigkeiten, technisches Wissen und viele persönliche Erfahrungen brachte. Dieses Praktikum war für mich ein großer Gewinn, und ich werde mich immer gerne daran zurückerinnern.

Elias Zussner, 4C