Praktikum im Baltikum – über die Grenzen hinaus

Wir beide absolvierten im Sommer 2024 ein landwirtschaftliches Praktikum in Lettland mit einer Dauer von 4 (bzw. 8) Wochen, welches durch Erasmus+ unterstützt und gefördert wurde. Unser Betrieb war 60 Kilometer von der Hauptstadt Riga entfernt und hatte ausschließlich Ackerland mit den Kulturen Winterweizen, Wintergerste, Sommergerste, Raps und Ackerbohnen. Auf unserem Ackerbaubetrieb konnten wir viele neue Arbeitstechniken kennenlernen und uns wurde auch der Umgang mit großen Maschinen sowie die Arbeit am Acker etwas nähergebracht.

Der Betrieb sorgte für ein sehr gutes Arbeitsklima und an unseren freien Tagen bekamen wir immer die Möglichkeit, in die Stadt zu fahren oder andere Betriebe zu besichtigen. Durch die lettischen Arbeiter, die gemeinsam mit uns am Betrieb arbeiteten, konnten wir auch Einblicke in das Privatleben von ihnen erlangen, welches sehr arme Verhältnisse aufweist und sich sehr von den mitteleuropäischen Gewohnheiten unterscheidet.

Durch den Schritt ins Ausland wurde vor allem unsere Selbstständigkeit gefördert und durch den Kontakt mit fremden Leuten verbesserte sich auch das Selbstbewusstsein und die Kontaktfreudigkeit, was man sowohl im Privatleben als auch im späteren Berufsleben benötigen kann. Außerdem bekommt man durch die verschiedenen Flächenstrukturen der Landwirtschaft auch ein besseres Verständnis für die Förderpolitik der EU, welche eben nicht nur die österreichischen Landwirt:innen mit kleinstrukturierten Flächen einbeziehen muss, sondern auch Landwirt:innen mit großstrukturierten Gegebenheiten und anderen Produktionsfaktoren.

Zu Beginn des Praktikums war es für uns eine große Herausforderung, mit der großen Entfernung von zuhause klarzukommen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und wenn wir uns wieder für ein Praktikum im Ausland entscheiden, würden wir auf jeden Fall eine Dauer von 6-8 Wochen bevorzugen, denn umso länger man Zeit auf dem Betrieb verbringt, umso besser lebt man sich ein und kann dadurch noch tiefere Einblicke in das Geschehen erlangen.

Florian Höfferer und Simon Groicher, 4C