Das Unterrichtsfach Wirtschaftsethik stellt sich vor
Die Aufgabe der Ethik ist es, der Moral auf die Finger zu schauen. Wie andere Verhaltens- und Denkweisen ist auch Moral gelernt. Wir kommen nicht als moralisch gut oder schlecht in die Welt, aber wir können mittels ethischer Reflexion versuchen, uns in die richtige Richtung zu bewegen. Das gilt für Personen und für Organisationen.
Ethik beschäftigte schon die griechischen Philosophen und vor ihnen andere Kulturen. Ethikfragen wurden dabei – anders als mathematische Fragestellungen – nie gelöst oder ein für alle Mal beantwortet. Im Gegenteil muss jedes Zeitalter sich erneut die Fragen nach moralischem Handeln stellen und Antworten darauf finden.
Im Managementkontext ist diese Aufgabe der Ethik gerade heute wichtiger denn je, denn gutes Entscheiden kann sich nicht nur an betriebswirtschaftlicher Optimierung ausrichten. Gewinn ist eine Konsequenz von richtigen Entscheidungen, aber nicht die Entscheidung selbst. Um erfolgreich zu sein, braucht man gute Mitarbeiter, eine offene Kultur, eine klare Identität, starke Markenwerte, einen Zweck, der mobilisiert – allesamt Erfolgsfaktoren, die auf menschlicher Kreativität, Vorstellungskraft, Vertrauen usw. beruhen. Kurzum: Werte sind zentral für erfolgreiches Wirtschaften. Ethik und Wirtschaft scheinen für viele im Widerspruch zu stehen, in Wahrheit bedingen sie jedoch einander.